Orientierungshilfe und Hinweise zum Einbau

Um festzustellen, ob und in welchem Umfang der Einbau einer Unterkonstruktion sinnvoll ist, sind möglichst konkrete Grundinformationen notwendig. Die im Folgenden dargestellten Leitfragen sollen Ihnen als Orientierungshilfe für eine erste Machbarkeits- und Kostenschätzung dienen und sind Grundlage für eine später eventuell gewünschte fachspezifische Beratung oder eine weiterführende Entwurfs- und Ausführungsplanung.

Schaukelzone ermitteln und Anhängehöhe festlegen

  • Für großräumiges, erlebnisorientiertes und vor allem sicheres Schaukeln empfehlen wir ein Mindestraummaß von ca. 600 x 600 cm und eine Schaukel-Anhängehöhe von ca. 300 cm. Von welchem Grundmaß ist bei Ihnen auszugehen (Länge, Breite und Höhe des Raumes)?
  • Sind für die Ermittlung der Schaukelzone raumgliedernde Elemente zu berücksichtigen (z.B. Laufwege, Fensterflächen, Beleuchtung im Deckenbereich, Abstellflächen im Randbereich, …)?
  • Lässt sich eine Schaukel so im Raum anordnen, dass zu allen Seiten ausreichend „Freiraum“ gegeben ist, um weiträumiges Kreisen einer Einpunktschaukel zu ermöglichen (Schaukellänge = Schaukelradius)? Ist genügend „Fallraum“ vorhanden, sodass Absprünge/Abgänge aus der Schaukel heraus mit sicheren Landungen möglich sind?
  • Welche Schaukel-Anhängehöhe lässt sich unter Berücksichtigung der Wandabstände, der Raumhöhe, der ggf. raumeinschränkenden Teile sowie dem Umstand, dass die Länge einer Schaukel immer auch den Aktionsradius einer Schaukel darstellt – realisieren? Im Elementarbereich liegt die optimale Anhängehöhe bei ca. 300 cm.
  • Sicherheitshinweis: Je kürzer eine Schaukel bzw. je niedriger die Anhängehöhe, um so größer das Risiko! Anhängehöhen von nur ca. 250 cm sind problematisch, weil Kinder – ohne sich besonders anstrengen zu müssen – Schaukelhöhen von über 90° erreichen. Dies gilt insbesondere für Bewegungsräume mit nach oben offenem Deckenkonzept (Schaukeln über die Horizontale hinaus). In den Umkehrpunkten kann es zu einem (unfreiwilligen) saltoähnlichen Absturz kommen. Die Verletzungen wären ggf. beträchtlich.

Rohrsystem-Variante auswählen, positionieren und bemessen

  • Welche Rohrsystem-Varianten sind unter Berücksichtigung der Schaukelzone gewünscht (z.B. Einzelrohr, Rohrkreuz, …)?
  • In welcher Raumachse sollte unter Berücksichtigung der Schaukelzone die Variante verankert sein (z.B. längs, quer, mittig, …)?
  • Welche Schaukelrohrlängen ziehen Sie hinsichtlich des Raum- und Nutzungsprofils in Betracht?

Deckenqualität und Möglichkeiten der Befestigung erfassen

  • Können Sie die Deckensituation beschreiben? Ist z.B. von einer nach oben hin offenen Decke oder von einer Zwischendecke auszugehen (Leichtbaudecke aus Gipskarton, Quadratraster mit Akustikplatten, …)? Handelt es sich um eine Flachdecke, Betondecke oder (Holz-)Balkendecke? Sind Dach-/Deckenbinder geplant, bzw. vorhanden (Beton, Holz, Stahl)?
  • Sind im Deckenbereich Möglichkeiten der sicheren Befestigung von Schaukeln gegeben, die einer Belastung von 1000 kg dynamischer Last standhalten? Liegen statische Berechnungen vor oder lassen sich diese besorgen? Muss zur Aufklärung der Tragwerkskonstruktion die Öffnung einer Zwischendecke erfolgen? Können Grundriss- und Schnittzeichnungen und/oder Fotos bereitgestellt werden?
  • Können Angaben zur Tragwerkskonstruktion im Wandbereich gemacht werden (z.B. Betonwand, Gipskarton, Mauerstein, ... etc.)?

Konstruktionsprinzip herausstellen: Von oben herab (Ausgleichskonstruktion) oder durch den Raum hindurch (Traversenkonstruktion)

  • Sollte das Konstruktionsprinzip der Schaukelanlage so angepasst werden, dass die Anlage eher „von oben herab“ (mit Ausgleichselementen zur Überbrückung des Raumes zwischen Decke und Schaukelrohr, ggf. mit zusätzlicher Seilverspannung) eingebaut wird, oder würden Sie eine in die Seitenwände „durch den Raum hindurch“ eingelassene Stahltraverse zur Bildung von Anschlusspunkten für ein darunter montiertes Schaukelrohr bevorzugen?
    Hinweis: Da Stahlträger von uns nicht geliefert und auch nicht eingebaut werden, muss dies bauseits in Abhängigkeit vom angestrebten Raum- und Nutzungsprofil geschehen.
  • Falls von einer Ausgleichskonstruktion auszugehen ist:
    Ausgleichskonstruktionen in Form von senkrechten Bauelementen zur Überbrückung des Raumes zwischen Rohdecke und Schaukelrohr müssen ab ca. 50 cm Länge zusätzlich verspannt werden, um Quer- und Längskräfte ableiten zu können. Von welchem Maß zwischen Deckenanschluss und geplanter Schaukelrohr-Höhe muss bei Ihrem Vorhaben ausgegangen werden? Sind im Wand- oder Deckenbereich eventuell Anschlusspunkte zur sicheren Befestigung von Spannseilen vorhanden?
    Hinweis: Falls der Einbau einer Zwischendecke geplant ist, erfolgt die Montage des Rohrsystems in zwei Arbeitsschritten – vor und nach dem Verkleiden der Decken – mit entsprechendem Mehraufwand.

Qualität des bedarfsgerechten Raum- und Gerätekonzepts definieren

  • Wenn Planung und Umsetzung der baulichen Maßnahmen durch Gebr. Hagedorn ausgeführt werden, entsprechen sie den Richtlinien für Sporthallen (DIN 18 032) auf Grundlage der sicherheitstechnischen Anforderungen an Sporteinbaugeräte und deren Verankerungen. Hierzu zählt auch, die Höhe und Position der Anlage so festzulegen, dass unter Berücksichtigung von ‚Freiraum‘, ‚Fallraum‘ und ‚Mindestraum‘ die sichere Benutzung der Anlage möglich und gleichzeitig eine maximal große Schaukelzone erreicht wird. Für den perfekten Abstand zwischen Schaukelsitz und Fußboden, für vielfältig veränderbare Gerätekombinationen und speziell für über DIN-Norm liegende Lastannahmen werden die LOQUITO-Rohrsysteme zusätzlich mit auf die Anlagenvariante in Anzahl und Länge abgestimmten Schaukelanhängepunkten ausgeliefert.
  • Ist diese insgesamt hochwertige Qualität gewünscht? Oder wird die Realisierung z.B. durch ein ortsansässiges (oder bauseits eingebundenes) Unternehmen mit Kernkompetenz im rein klassischen Schlosserhandwerk bevorzugt? Sie sollten in jedem Fall das Kosten-Nutzen-Kalkül Ihrer geplanten Schaukelanlage abwägen: einerseits bezogen auf das reine Funktionieren einer Standardschaukel als primär kostenminimierende Lösung und andererseits hinsichtlich eines praxiserprobten Nutzungskonzepts mit einer der Sporthallennorm DIN 18 032 entsprechenden Verarbeitungs- und Ausführungsqualität für kreative, lastintensive Schaukelarrangements.

So helfen wir Ihnen bei Ihrem Rohrsystem

  • Aus Erfahrung wissen wir, dass die räumliche Ausgangssituation immer unterschiedlich und das bewegungsorientierte Nutzungsspektrum vielfältig ist. Deswegen können wir Ihnen keine standardisierte Lösung für Ihre Schaukelanlage und Ihr Rohrsystem anbieten.
  • Wenn Sie uns Ihr anhand unserer Orientierungshilfe erarbeitetes Raum- und Nutzungsprofil oder wenigstens die Zielvorstellungen, die mit der angestrebten Investition erreicht werden sollen, so konkret wie möglich mitteilen, können wir mit Ihnen die Möglichkeiten besprechen und ein umsetzungsfähiges Entwurfskonzept erarbeiten.
    Detaillierte Aussagen zur Realisierung einer LOQUITO-Schaukelanlage sind immer nur auf der Grundlage einer bedürfnisorientierten Spiel- und Bewegungsumwelt im Einklang mit Ihren raumbestimmenden Projektanforderungen und vor allem der darauf aufbauenden Vorplanung möglich.
  • Da es in der Regel am effektivsten ist, wenn Erwachsene die Raum- und Geräteprogramme der LOQUITO-Bewegungsbaustelle selbst erleben, laden wir Sie und Ihr maximal siebenköpfiges Team dazu jederzeit gern zu einem Orientierungsgespräch in unser Turnhaus nach Bad Essen ein. Bei diesem ca. zweistündigen Termin, der unbedingt vorab vereinbart werden muss, können die Möglichkeiten (und Grenzen) eines bewegungsorientierten Um-, Erweiterungs- oder Neubauprojekts praxisorientiert erarbeitet werden.
  • Wäre es wünschenswert, den gemeinsamen Entwicklungsprozess direkt in Ihrer Einrichtung einzuleiten? Wir können Ihnen vor Ort folgende Vorplanungs- und Beratungsleistungen anbieten, jedoch nicht als kostenlose Akquisition:
    • projektspezifische Präsentation der Gerätesysteme zur Erprobung der Bewegungsbaustelle
    • fachspezifische Beratung und Begutachtung der Raumsituation vor Ort und Entwicklung von raumspezifischen Nutzungsszenarien
    • Klärung der o.g. Leitfragen mit Bewertung der Machbarkeit, Geräteempfehlungen und Darstellung eines ersten Gebrauchs- und Einbauschemas (Projektcheck zur Erarbeitung eines Planungskonzepts mit Kostenschätzung)
  • Die Kosten dafür richten sich nach dem Zeitaufwand zzgl. Fahrtkosten und werden bei einem anschließenden Ausführungsauftrag zu 100% als Vorleistung verrechnet.

 

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