Das Unternehmen Gebrüder Hagedorn
Peter und Ralf Hagedorn auf der Bewegungsbaustelle in der eigenen Halle (v.l.)
Die Gebrüder Hagedorn stellen professionelle Bauteile für die Bewegungsbaustelle her. Dabei ist Peter Hagedorn für die Entwicklung und den Vertrieb der Bauteile zuständig und sein Bruder Ralf für die Herstellung.
Die Idee der Bewegungsbaustelle haben sie vom Braunschweiger Sportpädagogen Klaus Miedzinski (†) anvertraut bekommen und entwickeln seit 1996 als Familienunternehmen „Gebr. Hagedorn – bauen und spielen“ professionelle Bauteile, mit denen sich Kinder phantasievoll erproben können.
Das Firmengelände aus der Luft
Seit 2006 befindet sich der Firmensitz von Hagedorn – bauen + spielen im niedersächsischen Bad Essen, wo die Hagedorns optimale Bedingungen für die Umsetzung ihrer Vision eines ganzheitlichen Unternehmenskonzepts vorfanden.
An diesem Standort befindet sich nicht nur die Vertriebszentrale der Hagedorn-Bauteile, sondern auch eine optimal ausgestattete Mehrzweckhalle, in dem jedes Bauteil ausprobiert und die Idee der Bewegungsbaustelle selbst erfahren werden kann.
Anspruchsvoll, nachhaltig und voller Begeisterung
Hagedorns haben aufregende Spiel- und Bewegungsideen für Abenteuer, Spaß und Lebensfreude – Materialien, die durchdacht und praxiserprobt sind. Es sind vor allem die technisch unscheinbaren Detaillösungen, die durch handwerkliche Präzision, Erfahrung und einer ganz bestimmten Grundüberzeugung heraus entstehen. Die Begeisterung für das ideale Ergebnis, aber auch für die Skepsis, die kritische Selbstbefragung, inwieweit Lösungen fehlbar und welche Konzepte nach Prüfung aller Phänomene am Ende die beste Basis darstellen – ihnen verdanken Bauteile von Hagedorn ihre überlegende Stärke in Funktionalität und Design. Stimmig und längst Fertigungsstandard ist auch die saubere maschinelle Verarbeitung: Sämtliche Holzbauteile werden computergesteuert gefräst, geschliffen und präzise gebohrt. Dort, wo nicht selbst produziert werden kann, lässt Hagedorn von spezialisierten Partnern sorgfältig ausgewählte Teile zuliefern oder Bauteile nach eigenen Konstruktionsvorgaben anfertigen. So entstehen Produkte, die in ihrer Langlebigkeit unübertroffen sind. Die Gerätesysteme lassen sich nach dem Baukastensystem jederzeit erweitern oder individuell anpassen, um neuen Ansprüchen gerecht zu werden – selbst nach jahrelanger Nutzung.
Rapido-Rollwagenschienen – gesägt, gefräst, gebohrt
Mitarbeiter bei der Schaukelschwengel-Montage
Stationen der Bewegungsbaustelle
1978
Erstmals wird der Begriff „Bewegungsbaustelle“ geprägt (Frankfurter Arbeitsgruppe/ Gerhard Landau)
1979
Erste einfache Bewegungsmaterialien zur Bewegungserziehung im Kindergarten entwickelt (Technische Universität Braunschweig/ Klaus Miedzinski)
1980
Arbeiten von Landau und Miedzinski vereint; sie liefern den Grundstein der ersten Bewegungsbaustelle für gestaltschaffendes Bauen mit „natürlichen Gegenständen“ zur Entwicklung „natürlicher Bewegungsformen“
Als Initiator aller weiteren Entwicklungen gilt ab dieser Zeit Klaus Miedzinski
1983
Klaus Miedzinski präsentiert die Bewegungsbaustelle auf dem Deutschen Turnfest
Buch „Die Bewegungsbaustelle“ erscheint
1985
Miedzinski entwickelt den „Lüneburger Bewegungsbausatz“
1989
Miedzinski führt die Gründung der Firma „Loquito“ herbei
Miedzinski initiiert im Rahmen eines Entwicklungshilfe-Projektes die Errichtung eines Baustellen-Spielplatzes in Lima/Peru
1990
Schienenrollwagen und Drehscheibe professionell entwickelt
Bewegungsbaustelle um „Schaukel-Karussell-Bausatz“ erweitert
1991
Fima „Loquito“ wird aufgelöst
„Loquito“ steht nun für Bauteile und als Synonym für die Bewegungsbaustelle nach Miedzinski
1992
Miedzinski entwickelt den „Schaukelschwengel“
Erstmals wird die Bewegungsbaustelle in Österreich vorgestellt
1995
„Loquito“ wird als Marke eingetragen
1996
Die Brüder Peter und Ralf Hagedorn bekommen von Miedzinski die Bewegungsbaustelle anvertraut und führen seitdem Entwicklung und Vertrieb fort
Bauteile erhalten neues Design und verbesserte Technik
Der Firma Gebr. Hagedorn gelingt die pädagogisch-betriebswirtschaftliche Unternehmensführung
2000
Miedzinski konzipiert CUBITO – eine Minibewegungsbaustelle
Hagedorn beteiligt sich am Schaumburger Modellprojekt „Kinder in Bewegung“ in Kooperation mit der Universität Hannover und der Landesunfallkasse Niedersachsen.
Hagedorn stattet die „mobile Bewegungsbaustelle“ des Landkreises Schaumburg aus.
2001
Miedzinski überträgt alle Rechte und Urheberrechte im Zusammenhang mit „Loquito“ auf die Gebr. Hagedorn
2004
Modellkindergarten in Braunschweig wird für Konzept mit Bewegungsbaustelle mit dem Deutschen Präventionspreis (Gesundheitsministerium/ Bertelsmann-Stiftung) ausgezeichnet
2006
Eröffnung der neuen Firmengebäude der Gebr. Hagedorn am neuen Standort in Bad Essen
Miedzinski präsentiert „Die Neue Bewegungsbaustelle“
13.10. Klaus Miedzinski stirbt nach kurzer und schwerer Krankheit
2008
Hagedorn-Bauteile werden von der Bundesarbeits-gemeinschaft für Haltungs- und Bewegungsförderung e.V. (BAG) und der „Bewegten Schule“ in Niedersachsen, in Kooperation mit dem BMFSFJ als „besonders entwicklungs-fördernd“ ausgezeichnet
Hagedorn nimmt Neuentwicklung des CUBITO-Holzbaukastens auf
Gebr. Hagedorn und Planungsgruppe Koch gründen Kooperationsinitiative zur Neuentwicklung des historischen „Turnhauses“
2009
Hagedorn startet Produktion des Neuen CUBITO-Holzbaukastens
2011
Hagedorn nimmt Neuentwicklung der Zauberkasten-Bewegungsbaustelle auf – ein Klassiker nach der Idee von K. Miedzinski
2013
Hagedorn präsentiert LAMAGICA – Der Neue Zauberkasten für die Bewegungsbaustelle
2015
Hagedorn startet die Produktion der neuen Zauberkasten-Bewegungsbaustelle LAMAGICA – ein in allen Teilen komplett überarbeitetes Nachfolgemodel
weitere Informationen:
motorik 3-2009 S.176-184
Peter Hagedorn:
Die Bewegungsbaustelle – von den Anfängen bis zur Gegenwart
PDF-Dokument 1,5 MB